Behandlung und Vorbeugung von RSV
Kinder mit Atembeschwerden müssen im Krankenhaus behandelt werden. Je nach ihrem Zustand erhalten sie Sauerstoff und intravenöse Flüssigkeit. Ribavirin, ein antivirales Medikament, wird nicht mehr empfohlen, außer für Kinder mit stark geschwächtem Immunsystem.
Die meisten Kinder müssen nicht in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Die Behandlung zu Hause zielt hauptsächlich auf die Linderung der Symptome ab. Kinder können beispielsweise Schmerzmittel und Flüssigkeiten zur Vermeidung einer Dehydratation bekommen. Eltern sollten die Kinder genau auf Anzeichen von Atembeschwerden oder Dehydratation überwachen.
Vorbeugung:
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Gute Hygiene
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Nirsevimab (oder Palivizumab, wenn Nirsevimab nicht verfügbar ist)
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RSV-Impfstoff für Schwangere
Eine gute Hygiene ist eine wichtige Vorsorgemaßnahme. Dazu gehört, dass sich das kranke Kind und alle Haushaltsangehörigen häufig die Hände waschen. Je enger der körperliche Kontakt mit dem kranken Kind ist (durch Schmusen, Kuscheln oder Schlafen in einem gemeinsamen Bett), desto größer ist im Allgemeinen auch die Ansteckungsgefahr für die Familienmitglieder. Eltern müssen sich dieses Risikos bewusst sein, wenn sie ihr krankes Kind trösten, und eine entsprechende Balance finden.
Nirsevimab und Palivizumab sind zwei Medikamente, die Antikörper gegen RSV enthalten. Diese Medikamente sind zur Vorbeugung gegen RSV bei Säuglingen und Kleinkindern erhältlich.
Infektion mit dem respiratorischen Synzytial-Virus (RSV)
Das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist sehr häufig die Ursache von Infektionserkrankungen der Atemwege, insbesondere bei Kindern. Beinahe alle Kinder infizieren sich bis zum Alter von 4 Jahren, viele bereits im ersten Lebensjahr. Eine Infektion verleiht keine vollständige Immunität, sodass es häufig zu erneuten Infektionen kommt, die allerdings in der Regel weniger schwer verlaufen. Zu Epidemien kommt es in der Regel im Winter und im Vorfrühling.
RSV ist bei kleinen Säuglingen die häufigste Ursache für Erkrankungen der unteren Atemwege und in den Vereinigten Staaten bei Kindern unter 5 Jahren jedes Jahr für mehr als 50.000 Krankenhausaufenthalte verantwortlich.
Die erste Infektion schreitet von einer Erkrankung der oberen Atemwege mit Verstopfung und Fieber bis zur Einbeziehung der unteren Atemwege fort, was meist zu Bronchiolitis und manchmal zu Lungenentzündung (Pneumonie) mit Husten und Schwierigkeiten beim Atmen führt. Spätere Infektionen betreffen im Normalfall nur die oberen Atemwege. Kinder, die eine Bronchiolitis hatten, werden häufiger mit Asthma diagnostiziert, wenn sie älter sind.
Kinder mit schweren Erkrankungen (wie einem angeborenen Herzfehler, Asthma, Mukoviszidose, neuromuskulären Störungen oder geschwächtes Immunsystem) oder Frühgeburten sowie Säuglinge unter 6 Monaten tragen ein besonders hohes Risiko, schwer zu erkranken.
Auch ältere Kinder und Erwachsene können sich mit dem RSV infizieren, und bei älteren Menschen besteht ein erhöhtes Risiko für Lungenentzündung (Pneumonie).